Tipps für den Umgang mit extrem rechten Äußerungen

Datum: 07.03.2024

Kategorie: News

Das Fachmagazin „bioland“ hat mit der Familien-, Umfeld- und Elternberatung zu Rechtsextremismus (F.U.E.R.) über Reaktionsmöglichkeiten gesprochen

Freund:innen oder Familienmitglieder äußern extrem rechte Meinungen. Das kann sehr heraus- und überfordernd sein. Das Fachmagazin „bioland“ wollte der Frage nachgehen, wie man in solchen Situationen regieren kann. Deswegen hat „bioland“ mit der Familien-, Umfeld- und Elternberatung zu Rechtsextremismus (F.U.E.R.) gesprochen.

Widerspruch lohnt sich gleich mehrfach

Es lohne sich aus Sicht von F.U.E.R. auf jeden Fall, zu diskutieren – wenn man möchte, dass das Gegenüber den extrem rechten Standpunkt infrage stellt. „Eine Diskussion, Widerspruch oder Parolen zu hinterfragen – das kann irritieren, Nachdenken auslösen oder jemanden in Erklärungsnot bringen“, wird F.U.E.R. in dem Interview zitiert. „Wichtig ist, die eigenen Werte gut zu erforschen und mich zu fragen, wofür ich einstehen will.“

Grundsätzlich sei es außerdem immer möglich, seinen eigenen Standpunkt klarzumachen und das Gespräch abzubrechen. Und natürlich könne es hilfreich sein, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen oder Unterstützung bei einer Beratungsstelle zu holen.

„Je geschlossener das Weltbild, desto schwieriger“

Wenn es sich bei der Person, die in Richtung extrem rechts abdriftet, um ein Familienmitglied handelt, ist die Situation besonders herausfordernd. Es stellen sich zunächst mehrere Fragen, zum Beispiel was sich die Person von ihrer extrem rechten Meinungsäußerung erhofft und was sie sich davon verspricht.

Manchmal reiche es aus, Antworten auf diese und ähnliche Fragen zu suchen, weil sich dadurch Alternativen zu einer extrem rechten Orientierung aufzeigten, erklärt F.U.E.R. „Je geschlossener das Weltbild, desto schwieriger ist es aber, denjenigen oder diejenige zu erreichen.“

Man könne versuchen, dem Familienmitglied einerseits zu signalisieren, dass die menschenverachtende Position nicht gutgeheißen wird, so F.U.E.R. weiter. Man könne widersprechen und auf diese Weise zeigen, dass man nicht einverstanden ist. Gleichzeitig könne man andererseits zeigen, dass man die Person nicht aus dem Leben „verbanne“. Dadurch könne die Person erkennen, dass die Position nicht überall akzeptiert wird.

Das Cover der Ausgabe 3/2024 des „bioland“-Fachmagazins mit dem F.U.E.R.-Interview.

© Bioland Verlags GmbH

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