RIAS veröffentlicht Jahresbericht 2022

Datum: 27.03.2023

Kategorie: News

Die dokumentierten antisemitischen Vorfälle im Freistaat bleiben 2022 auf hohem Niveau. Das zeigt der neue Jahresbericht der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS Bayern).

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS Bayern) dokumentierte im vergangenen Jahr 422 antisemitische Vorfälle im Freistaat. Im Jahr 2021 waren es 456. Antisemitismus äußerte sich 2022 etwa im Kontext von verschwörungsideologischen Protesten, des 50. Jahrestags des Olympia-Attentats und der Debatte um Antisemitismus im Kulturbereich.

Erstmals seit 2019 gab es wieder einen Fall von extremer Gewalt: In der Silvesternacht 2022/2023 soll eine Person versucht haben, die ehemalige Synagoge im oberfränkischen Ermreuth in Brand zu setzen. RIAS Bayern dokumentierte außerdem drei Angriffe, 13 Bedrohungen, 30 gezielte – insbesondere gegen Gedenkzeichen und -orte gerichtete – Sachbeschädigungen, 25 Massenzuschriften und 350 Fälle von verletzendem Verhalten. In letztere Kategorie fallen antisemitische Vorfälle, die oft keinen Straftatbestand erfüllen.

Während verschwörungsideologische Proteste öffentlich weniger thematisiert wurden als zu Beginn der Corona-Pandemie, dokumentierte RIAS Bayern mit 161 Vorfällen im Kontext derartiger Versammlungen deutlich mehr antisemitische Inhalte als 2021 mit 119 Vorfällen. Öffentliche Resonanz fand 2022 der 50. Jahrestag des Münchner Olympia-Attentats: In diesem Kontext wurden RIAS Bayern 17 antisemitische Vorfälle bekannt.

RIAS Bayern dokumentiert antisemitische Vorfälle im Freistaat und unterstützt Betroffene. Analysen wie der neue Jahresbericht sollen ein möglichst genaues Bild davon vermitteln, wie und wo Antisemitismus in Bayern konkret zum Ausdruck kommt, von wem er ausgeht und gegen wen er sich richtet.

 

Das Deckblatt des Jahresberichts 2022 von RIAS Bayern.

© Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS Bayern)

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