RIAS Bayern veröffentlicht Übersicht zu antisemitischen Vorfällen in Bayern 2020
Datum: 03.05.2021
Kategorie: Publikation
Auffällig ist die hohe Zahl von 108 Vorfällen, die einen Bezug zur Coronapandemie hatten. Auch bedingt durch die Coronaproteste spielte sich Antisemitismus mit 100 Fällen am häufigsten auf der Straße ab. Die Zahl der Offline-Vorfälle insgesamt nahm von 134 auf 194 Fälle um 45 Prozent zu. Den größten Zuwachs verzeichnete der moderne Antisemitismus, der sich verstärkt in Verschwörungserzählungen mit Coronabezug äußerte. Hier wurden mit 81 Vorfällen rund 119 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr registriert. In 128 (54 Prozent) der bekannt gewordenen Vorfälle spielte der antisemitische Bezug auf den Nationalsozialismus und die Ermordung der europäischen Juden eine Rolle. Wie bereits 2019 liegt dieses Motiv den meisten antisemitischen Vorfällen zugrunde.
Download „Antisemitische Vorfälle in Bayern 2020“
RIAS Bayern
Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS Bayern) dokumentiert antisemitische Vorfälle in Bayern und unterstützt Betroffene. Analysen wie der vorliegende Jahresbericht sollen ein möglichst genaues Bild davon vermitteln, wie und wo Antisemitis- mus in Bayern konkret zum Ausdruck kommt, von wem er ausgeht und gegen wen er sich richtet. Diese Erkenntnisse bilden eine unverzichtbare Grundlage für die Entwicklung geeigneter Mittel zur Bekämpfung des Antisemitismus, zu der RIAS Bayern ausdrücklich beitragen möchte.