Ratgeber zum Umgang mit rechten Bedrohungen und Angriffen für Kommunalpolitiker*innen und Kommunalverwaltung

Datum: 21.04.2021

Kategorie: Pressemitteilung

Author: created by Alessa Plass

Morddrohungen per E-Mail, Facebook und Twitter oder als Graffiti an der Hauswand, rassistische und antisemitische Bedrohungen, zerschnittene Autoreifen: Viele kommunalpolitisch Engagierte und Mitarbeiter*innen in Verwaltungen erleben in der Pandemie eine Zuspitzung von rechten Angriffen und Drohungen.

Doch ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten die Anfeindungen oftmals erst, wenn sich die Angegriffenen – wie zuletzt der Grünen-Politiker Tareq Alaows – aus ihren Positionen oder Ämtern zurückziehen. Oder wenn Mitarbeiter*innen von Verwaltungen bei anhaltenden Drohungen beispielsweise aus der Reichsbürger-Szene oder von Coronaleugner*innen unter Polizeischutz arbeiten müssen.

Der Bundesverband Mobile Beratung (BMB) und der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG) haben jetzt einen aktuellen 45-seitigen Ratgeber für kommunalpolitisch Engagierte veröffentlicht. Die Veröffentlichung richtet sich mit praktischen Handlungsmöglichkeiten sowohl an direkt Betroffene sowie deren Familie und Freund*innen als auch an Vorgesetzte und Verantwortungsträger*innen in Kommunen und demokratischen Parteien. „Mit dem Ratgeber wollen wir allen, die ehrenamtlich oder hauptamtlich in der Kommunalpolitik aktiv sind oder in Verwaltungen arbeiten, einen praktischen Wegweiser an die Hand geben“, betonen Bianca Klose (BMB e.V.) und Robert Kusche (VBRG e.V.). „Denn nur, wenn die Betroffenen nicht alleine gelassen werden und effektive Unterstützung erfahren, erhält Kommunalpolitik als wichtiges Feld zivilgesellschaftlichen Engagements und demokratischen Zusammenhalts den notwendigen Schutz.“

Der Ratgeber steht zum Download zur Verfügung.
Printausgaben können ab dem 1. Mai per E-Mail bestellt werden: kontakt@bundesverband-mobile-beratung.de

Pressekontakt:

BMB: Jennifer Pross / pross@bundesverband-mobile-beratung.de
VBRG: Robert Kusche / robert.kusche@raa-sachsen.de

Im BMB sind 50 Mobile Beratungsteams aus allen 16 Bundesländern vernetzt, die Einzelpersonen und Organisationen zum Umgang mit Rechtsextremismus, Rassismus oder Antisemitismus beraten. Die im VBRG zusammengeschlossenen unabhängigen Opferberatungsstellen aus 13 Bundesländern unterstützen jährlich hunderte Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt und Überlebende von Rechtsterrorismus. Die Beratungsteams beider Verbände unterstützen seit zwei Jahrzehnten auch bedrohte und angegriffene Kommunalpolitiker*innen und beraten Kommunen zum Umgang mit rechten Bedrohungen.

Mobile Beratung in Bayern

Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus (MB) orientiert sich an einem bundesweit angewandten Konzept. In Bayern wird dieses von drei dezentralen Büros in Ebersberg, Nürnberg und Regensburg aus umgesetzt. Ziel der Beratungsleistungen ist es gemeinsam mit den Ratsuchenden möglichst passgenaue Lösungsstrategien zu entwickeln. Dabei werden insbesondere regionale und lokale Bedingungen berücksichtigt. Die Angebote der Mobilen Beratung sind vielseitig. Sie umfassen Einmalauskünfte und Informationen zur Einschätzung der Lage vor Ort ebenso wie langfristige Strategieentwicklungs- und Vernetzungsleistungen vor Ort, bspw. für Kommunen, Verbände und zivilgesellschaftliche Initiativen. Mobile Beratung erfolgt kostenlos, die Unterstützung findet telefonisch, per Mail oder auch aufsuchend vor Ort statt. Die Mobile Beratung ist Teil des Beratungsnetzwerkes Bayern gegen Rechtsextremismus.

Pressekontakt

Mobile Beratung Bayern: Alessa Plass / presse@lks-bayern.de

Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Bayern

B.U.D. Bayern ist die un­ab­hän­gige An­lauf­stelle bei rechter, rassistischer & anti­semi­tischer Gewalt in Bayern. B.U.D. setzt sich dafür ein, dass alle Menschen ein angstfreies und selbstbestimmtes Leben führen können. Mit ihrer Arbeit treten die Berater:innen Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Sozialdarwinismus, LGBTIQ*-Feindlichkeit und anderen Elementen rechter Ideologien wirksam entgegen.

Pressekontakt

B.U.D. Bayern: info@bud-bayern.de

Ein Auschnitt aus dem orangen Titelbild mit weißer Schrift der Publikation: Bedroht zu werden gehört nicht zum Mandat – Ein Ratgeber zum Umgang mit rechten Bedrohungen und Angriffen für Kommunalpolitiker*innen und Kommunalverwaltung

© Ein Ratgeber zum Umgang mit rechten Bedrohungen und Angriffen für Kommunalpolitiker*innen und Kommunalverwaltung

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