Neuer Forschungsverbund zu Rechtsextremismus

Datum: 07.02.2024

Kategorie: News

Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern ist Praxispartner des interdisziplinären Verbunds „ForGeRex“

Ein neuer interdisziplinärer Forschungsverbund aus 18 Wissenschaftler:innen von elf bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen hat Ende 2023 seine Arbeit aufgenommen. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus ist als Fach- und Beratungsstelle einer der Praxispartner des Verbunds.

Bayern fördert „ForGeRex“ mit 4,5 Millionen Euro

Das bayerische Wissenschaftsministerium fördert den Verbund „ForGeRex“ – Forschungsverbund für Gegenwartsanalysen, Erinnerungspraxis und Gegenstrategien zum Rechtsextremismus in Bayern – mit insgesamt 4,5 Millionen Euro. In neun Teilprojekten werden verschiedene Aspekte des Rechtsextremismus bearbeitet, zum Beispiel seine Bedeutung in den sozialen Medien, antisemitische Verschwörungsmythen oder die Reichsbürgerszene.

Der Schwerpunkt des Forschungsverbunds könnte nicht aktueller sein. Jan Nowak von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus, der für die Vernetzung mit dem Verbund verantwortlich ist, erklärt: „Extrem rechte Einstellungen gibt es zwar schon immer. Im Moment gibt es dafür aber wieder eine politische Partei, in der solche Einstellungen aufgehen können.“ Zudem sei Rechtsextremismus auch eine reaktionäre Bewegung, die sich gegen den gesellschaftspolitischen Fortschritt der letzten Jahrzehnte richtet.

Neue Projekte, tiefere Einblicke

Hinzu kommt aus Nowaks Sicht, dass die aktuellen Krisen und Kriege die Menschen verunsicherten. „Insbesondere vor diesem Hintergrund wirkt das Angebot der demokratischen Parteien nicht überzeugend“, analysiert er. Die Menschen seien eher bereit, auch Parteien mit extrem rechter Rhetorik ihre Stimme zu geben. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus begrüßt, dass der Freistaat die Rechtsextremismusforschung in der vorgesehenen Dimension fördert.

Sie verspricht sich von der Zusammenarbeit mit dem Verbund vor allem Projekte in bisher weniger beachteten Bereichen des Arbeitsfelds. Künftige Forschungsprojekte könnten außerdem analysieren, wie extrem rechte Strukturen im Detail funktionieren und wie die Gesellschaft darauf reagieren kann. Auch bei Themen, die schon Gegenstand der öffentlichen Diskussion sind, hofft die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus auf mehr Deutungshoheit: Wissenschaftliche Fundierung kann die Akzeptanz in einer Diskussion erhöhen.

„Klare Kante gegen Menschenfeindlichkeit“: Schild auf einer Demonstration in der Nahaufnahme.

© Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern

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