Deutlich mehr antisemitische Vorfälle

Datum: 30.04.2024

Kategorie: News

RIAS Bayern hat ihren Jahresbericht veröffentlicht. Er dokumentiert für das Jahr 2023 rund 730 antisemitische Vorfälle in Bayern – ein Anstieg von mehr als 70 Prozent.

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS Bayern) hat einen drastischen Anstieg antisemitischer Vorfälle dokumentiert. Das geht aus dem neuen Jahresbericht hervor. Im Jahr 2023 registrierte RIAS Bayern 733 antisemitische Vorfälle im Freistaat. Im Vorjahr waren es 424. Das entspricht einem Anstieg um 73 Prozent.

Fast die Hälfte aller Vorfälle geschah nach dem 7. Oktober. 70 Prozent davon zeichneten sich auch durch israelbezogenen Antisemitismus aus. Diese Erscheinungsform des Antisemitismus spielte in 46 Prozent aller Fälle 2023 eine Rolle, im Vorjahr waren es 26 Prozent.

„2023 war ein einschneidendes Jahr“, erklärte Annette Seidel-Arpacı, Leiterin von RIAS Bayern. „Wir haben so viele antisemitische Vorfälle wie nie zuvor dokumentiert. Neben dem Schock über die Massaker der Hamas hat die antisemitische Agitation auf Bayerns Straßen und im Netz seit dem 7. Oktober viele Jüdinnen und Juden tief verunsichert.“

Der Jahresbericht schlüsselt die Vorfälle detailliert auf, zum Beispiel nach der Art des Vorfalls, dem politisch-weltanschaulichen Hintergrund oder der Region. RIAS Bayern geht von einem großen Dunkelfeld aus.

Antisemitische Vorfälle, auch solche unterhalb der Strafbarkeitsschwelle, können auf der RIAS-Bayern-Homepage oder telefonisch gemeldet werden.

Die Grafik zeigt, wie sich die von RIAS Bayern dokumentierten antisemitischen Vorfälle über das Jahr 2023 verteilen.

© RIAS Bayern

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