Berichterstattung über das „Hammerskins“-Verbot

Datum: 21.09.2023

Kategorie: News

Regionalmedien greifen auf Einschätzungen der Mobilen Beratung zurück

Das Bundesinnenministerium hat die Neonazi-Gruppe „Hammerskins Deutschland“ verboten. Unmittelbar danach gab es am Dienstag (19. September 2023) Durchsuchungen in mehreren Bundesländern, darunter auch Bayern. In den Landkreisen Haßberge, Main-Spessart und Fürth standen Wohnungen von Mitgliedern der in Bayern ansässigen Chapter „Bayern“ und „Franken“ im Fokus. Jan Nowak von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern gab mehreren Medien Einschätzungen über die regionalen Aktivitäten der Hammerskins und der Teilorganisation „Crew 38“.

Neumarkter eines von 15 Mitgliedern des Chapters Franken

Laut Nowak sei auch ein Mann aus Neumarkt in der Oberpfalz eines von wohl etwa 130 Mitgliedern der verbotenen Neonazi-Gruppe. Dieser sei fest in die deutschland- und europaweiten Aktivitäten der Organisation eingebunden, sagte Nowak der Zeitung „Der neue Tag“. In der Vergangenheit sei der Mann in der regionalen „Kameradschaft Altmühltal“ aktiv gewesen und habe wiederholt an Neonazi-Aufmärschen teilgenommen. 

Wie aus der Bekanntmachung des Bundesinnenministeriums zu entnehmen ist, gibt es in Bayern zwei Chapter der Hammerskins, Bayern und Franken. Das fränkische sei das deutlich aktivere, wird Nowak in der „Mittelbayerischen Zeitung“ zitiert. Es sei vor allem im Bereich Konzertorganisation aktiv gewesen. Seine vermutlich rund 15 Mitglieder kämen aus allen fränkischen Regierungsbezirken sowie den angrenzenden Regionen Hessens und der Oberpfalz.

Rechtsrock-Konzerte mit „bundesweiter Strahlkraft“

Eine Massenorganisation wollten die Hammerskins bewusst nicht sein, so Nowak weiter. Es werde ein „elitärer Mythos“ gepflegt, der die Neonazi-Gruppe für viele Szeneangehörige attraktiv mache und ihr ein deutlich größeres Umfeld beschere. Wie Nowak in „Der neue Tag“ erläutert, sei das Chapter Franken vielmehr durch seine wichtige organisatorische Rolle in der Rechtsrock-Szene relevant. Die Konzerte, die in der Regel in Thüringen stattfänden, hätten „bundesweite Strahlkraft“.

Nowaks Fazit: Ein Verbot der Hammerskins sei längst überfällig gewesen, zitiert ihn „Der neue Tag“. Es sei aber „irritierend, dass anscheinend nur bei einem Bruchteil der Mitglieder Hausdurchsuchungen stattgefunden haben“. Es bleibe abzuwarten, ob das Verbot konsequent umgesetzt wird.

Das Logo der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern.
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