„Bauernproteste“: Extreme Rechte sieht sich an der Seite der Landwirt:innen

Datum: 11.01.2024

Kategorie: News

Der „Bayerische Rundfunk“ hat mit Unterstützung der Mobilen Beratung analysiert, warum sich Extremisten unter die Protestierenden mischen

Mitglieder der Burschenschaft Danubia, Vertreter:innen der Identitären Bewegung und der Partei „Der III.Weg“: Die extreme Rechte versucht, die Proteste der Landwirtschaft gegen die von der Bundesregierung angekündigten Kürzungen für sich zu nutzen. Der „Bayerische Rundfunk“ hat untersucht, inwiefern sie die Proteste unterwandert hat. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern hat dabei mit ihrem Fachwissen unterstützt.

Landwirt:innen als Symbol des hart arbeitenden Volkes?

„Die Berufsgruppe der Bauern eignet sich gut als Projektionsfläche für Anti-Establishment-Narrative", wird Tobias Holl von der Mobilen Beratung in dem „BR24“-Artikel zitiert. „Die Idee vom reinen völkischen Bauerntum, das gegen das dekadente Leben in den Großstädten ankämpft und das Ursprüngliche vertritt, existiert schon seit Ende des 19. Jahrhunderts.“ Holls Ansicht nach bediene sich die extreme Rechte auch heute an Landwirt:innen als Symbol des hart arbeitenden Volkes – jenseits von „Gender-Gaga“, Moderne und Bürgergeld-Debatten.

Bekannte Gesichter mischen mit

Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus identifizierte bei den Protesten in München einige bekannte Gesichter der extrem rechten Szene: Darunter sei zum Beispiel auch ein rechter Medienaktivist gewesen, der durch „Querdenken“ bekannt wurde und die Proteste auf Youtube streamte und kommentierte. „Das rechte Spektrum hüpft seit 2020 von Thema zu Thema“, erklärt Holl dem BR. Zunächst sei es um die Corona-Politik gegangen, dann um den Ukraine-Krieg und jetzt um die Proteste der Landwirtschaft. In München hatte die Alternative für Deutschland (AfD) zu einer Demonstration wenige Hundert Meter von den Protesten der Landwirtschaft entfernt aufgerufen.

Transparent gegen die Politik der Ampel-Bundesregierung auf der Protestveranstaltung in München.

© Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern

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