Antisemitismus: Starke Zunahme

Datum: 30.11.2023

RIAS Bayern berichtet über antisemitische Vorfälle seit dem Angriff der Hamas auf Israel

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Bayern hat zwischen dem 7. Oktober und dem 9. November 2023 insgesamt 148 antisemitische Vorfälle im Freistaat dokumentiert. Das sind fast dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum.

„148 antisemitische Vorfälle in einem Monat seit dem Hamas-Massaker sind eine ungekannte Explosion von Antisemitismus seit dem Bestehen von RIAS Bayern“, erklärte RIAS-Bayern-Leiterin Annette Seidel-Arpacı. Viele Jüdinnen und Juden fühlten sich in ihrer Heimat nicht mehr sicher. „Mit dem 7. Oktober ist das alltägliche Dauerrauschen des Antisemitismus zu einem lauten Grollen geworden“, so Seidel-Arpacı.

Eine Auswahl der Ergebnisse der RIAS-Analyse:

  • 91 Prozent der dokumentierten Vorfälle stehen im Bezug zum Angriff der Hamas auf Israel und der daraus folgenden israelischen Militäroperation in Gaza.
  • 79 Prozent sind dem israelbezogenen Antisemitismus zuzuordnen.
  • Auf 24 Versammlungen wurde antisemitischer Terror gebilligt, Israel dämonisiert und delegitimiert oder anderweitig antisemitische Inhalte verbreitet.
  • 20 Prozent der zuordenbaren Vorfälle hatten einen islamischen bzw. islamistischen politischen Hintergrund.
  • Es gab zwei Angriffe, elf Bedrohungen und neun gezielte Sachbeschädigungen. 39 Vorfälle ereigneten sich im Internet, 109 offline.
Pro-Palästina-Kundgebung vor dem mit der israelischen Flagge angestrahlten Münchner Rathaus.

© RIAS Bayern

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