Anfragen wegen rechter Gewalt sind deutlich gestiegen

Datum: 08.05.2023

Kategorie: Publikation

Die Beratungsstelle B.U.D. hat ihren neuen Jahresbericht veröffentlicht.

Die Beratungsanfragen wegen rechter Gewalt sind im Jahr 2022 deutlich gestiegen. Das geht aus dem Jahresbericht von B.U.D. hervor, der Beratungsstelle für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Bayern. Im vergangenen Jahr beriet B.U.D. in 119 neuen Fällen, 2021 lag die Zahl bei 74.

Häufigstes Motiv der Täter:innen war Rassismus: Rund die Hälfte der Ratsuchenden wandte sich aufgrund rassistischer Erfahrungen an die Beratungsstelle. Zudem beriet B.U.D. wie bereits 2021 zahlreiche politisch gegen rechts Aktive und Journalist:innen. Zum ersten Mal suchten zudem Betroffene von Sozialdarwinismus und LGBTIQ*-Feindlichkeit die Unterstützung der Beratungsstelle.

Bedarfe und Schwerpunkte

B.U.D. erbrachte 2022 knapp 800 Unterstützungsleistungen wie Beratungsgespräche, Hilfe bei der Suche nach Anwält:innen oder Ärzt:innen oder die Begleitung bei juristischen Verfahren. Im Fokus stand dabei stets die Unterstützung bei rechter Gewalt. Zudem haben sich auch im vergangenen Jahr wieder viele Menschen bei B.U.D. gemeldet, die Diskriminierung erfahren haben. Dadurch hat sich erneut gezeigt, dass es hier großen Bedarf gibt.

Ein Schwerpunkt der Beratungsarbeit war rechte Gewalt im sogenannten „sozialen Nahbereich“: innerhalb der eigenen Familie, der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz oder in der Schule. Rund ein Drittel der neuen Beratungsfälle machte das aus.

Jahresbericht erstmals als Broschüre

Zum ersten Mal hat B.U.D. den Jahresbericht als ausführliche Broschüre veröffentlicht. Sie enthält unter anderem Fallbeispiele und eine anschauliche Beschreibungen der Beratungsarbeit. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern hat sich zudem mit einem Bericht über „Hotspots“ rechter Gewalt im Zusammenhang mit einer schweigenden Zivilgesellschaft beteiligt.

Der Jahresbericht kann kostenlos per E-Mai an orga@bud-bayern.de bestellt werden oder auf der B.U.D.-Homepage heruntergeladen werden. 

Über die Beratungsstelle B.U.D. 

B.U.D. ist die unabhängige Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Bayern. Sie steht Betroffenen, ihrem Umfeld sowie Zeug:innen rechter Übergriffe zur Seite. Die Beratung ist kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym. B.U.D. ist Teil des Beratungsnetzwerks Bayern gegen Rechtsextremismus, das die LKS koordiniert.

Das Deckblatt des neuen B.U.D.-Jahresberichts 2022, der erstmals als Broschüre erschienen ist.

© B.U.D.- Beratung. Unterstützung. Dokumentation für Opfer rechtsextremer Gewalt e.V.

Zurück

Weitere Informationen