Die extreme Rechte ist weltweit auf dem Vormarsch. Die extrem rechten Bewegungen in einzelnen Ländern weisen viele Gemeinsamkeiten auf – trotz bestimmter Unterschiede. Das schreibt LKS-Leiterin Nicola Hieke in einem Gastbeitrag für den Newsletter „Jugendarbeit in Mittelfranken“ (JiM) des Bezirksjugendrings Mittelfranken.
„Im Zentrum steht die Vorstellung von Ungleichwertigkeit und natürlichen Hierarchien in Gesellschaften“, schreibt Hieke in dem Newsletter. „Weit verbreitet sind Verschwörungsnarrative im Kontext von Migration, Klimawandel und staatlicher Einflussnahme, die im Kern antisemitisch, rassistisch und antifeministisch sind.“ Zudem setze die extreme Rechte auf traditionelle Geschlechterrollen und patriarchale Männlichkeitsvorstellungen. Eine Folge davon sei auch offener Hass gegenüber Menschen mit diversen Geschlechtsidentitäten.
Zivilgesellschaft gerät immer mehr in den Fokus
Kampagnen gegen eine kritische Zivilgesellschaft würden aus Hiekes Sicht immer deutlicher wahrnehmbar. Als Beispiel nennt sie den Umgang mit Personen, die sich kritisch zu einer Glorifizierung des in den USA ermordeten Charlie Kirk äußerten, der für seine offen rassistischen und antifeministischen Aussagen bekannt sei: Der Antirassismus-Experte Hamado Dipama musste aus Sicherheitsgründen eine Veranstaltung absagen, die ZDF-Journalistin Dunja Hayali erhielt Morddrohungen
Für die Jugendarbeit bedeutet das aus Hiekes Sicht, dass Schutz und Solidarität untereinander wichtiger werden. Außerdem sei es nötig, sich verstärkt mit Desinformationskampagnen und Männlichkeitsvorstellungen auseinanderzusetzen. „Dafür braucht es nicht nur die notwendige Förderung und politische Unterstützung vor Ort, sondern auch das flächendeckende Verständnis dafür, dass Jugendarbeit per se noch keine Prävention gegen Rechtsextremismus ist“, so Hieke.