Die Mitglieder des Landesweiten Beratungsgremiums haben sich in Nürnberg getroffen, um sich über die im März 2026 anstehenden Kommunalwahlen in Bayern auszutauschen. In dem Gremium vernetzen sich Akteur:innen aus unterschiedlichen Bereichen der Arbeit gegen Rechtsextremismus im Freistaat. Die Fachstelle der LKS veranstaltet es zweimal im Jahr.
Innovative Analysen zum Wahlverhalten
Der Soziologe Ansgar Hudde leitete das Vernetzungstreffen mit einem Vortrag über sein Buch „Wo wir wie wählen – Politische Muster in Deutschlands Nachbarschaften“ ein. Anhand von Datenanalysen und zahlreichen Gesprächen mit Menschen vor Ort entwickelte Hudde eine Art politische Landkarte, die das Wahlverhalten der deutschen Bevölkerung in Zusammenhang mit ihrem räumlichen und soziokulturellen Umfeld bringt. Dazu arbeitete er vier Wahlmuster heraus, die er beispielhaft anhand von Orten in Deutschland veranschaulichte:
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Typischdeutschland
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Untypisch: konservativ
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Untypisch: AfD trifft Linke
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Untypisch: grün-links
Dabei machte Hudde deutlich, dass die Unterscheidung in Ost und West oder Stadt und Land, wie sie häufig bei politischen Beobachtungen zu finden ist, zu kurz greifen. Er betonte, dass gerade die Klein- und Mittelstädte sowie die ländlichen Regionen mehr in den Fokus gerückt werden müssten. Im Anschluss an seinen Vortrag diskutierte das Plenum, welche Bedeutung diese Wahlmuster auf die Bildungsarbeit haben.
Wie bereitet man sich auf die Kommunalwahl vor?
Am Nachmittag hielt eine Mitarbeiterin der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern einen Vortrag zum Thema „Kommunalwahlen – Themen, Strategien, Handlungsmöglichkeiten“. Anhand von zahlreichen Beispielen ging sie zunächst auf die Themen ein, die sich antidemokratische Parteien bei der Kommunalwahl in Bayern 2026 gesetzt haben. Sie fokussierten sich unter anderem auf Asyl und Migration, Familienpolitik und kommunale Jugendarbeit.
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus zeigte auf, welche Handlungsmöglichkeiten es für Akteur:innen vor Ort gibt. Es sei unter anderem essenziell, demokratische Partien zu unterstützen und zu stärken. Die Anwesenden tauschten sich in Kleingruppen darüber aus, was sie in Bezug auf die Kommunalwahlen beobachten, wie sie sich im Vorfeld der Wahlen engagieren wollen und welchen Einfluss es haben könnte, wenn sich Mehrheiten verschieben.

