„Spuren hinterlassen?!“ – Zur Nachhaltigkeit von pädagogischen Modellprojekten gegen Rechtsextremismus und GMF

Art: Online

Datum: 20.05.2021

Uhrzeit: 09.00 Uhr

Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ

Ort: online,

Die Veranstaltung ist Teil des digitalen 17. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetags 2021.

Das Bundesprogramm "Demokratie leben!" hat das Ziel, neue Ansätze gegen Extremismus und Menschenfeindlichkeit zu entwickeln und in die Regelstrukturen der KJH zu transferieren. (Wie) Funktioniert das?

Vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurden und werden über verschiedene Programme hinweg seit nunmehr fast 20 Jahren (Modell-)Projekte gefördert, die sich präventiv gegen Rechtsextremismus und verschiedene Formen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wenden bzw. Demokratie fördern sollen. Hauptziel war und ist dabei, neue pädagogische Ansätze in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Formen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu entwickeln und zu erproben, sie in die Regelstrukturen der Kinder- und Jugendhilfe zu transferieren und so zur inhaltlichen und methodischen Weiterentwicklung der Fachpraxis beizutragen. Letztlich bildet also die Kinder- und Jugendhilfe das zentrale Bezugssystem der Bundesmodellförderungen, und es ist Anspruch der Förderung, einen Wissenstransfer in die entsprechenden regelhaft geförderten Strukturen und Institutionen herzustellen. Im Mittelpunkt des Fachforums steht die Frage, inwiefern diese Ansprüche in der ersten Förderphase des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ (2015-2019) tatsächlich eingelöst und welche Strategien hierzu von den Modellprojekten und Organisationen in der Strukturentwicklung zum bundeszentralen Träger (erfolgreich) umgesetzt wurden. Diskutiert werden diese Fragen auf Basis von Erkenntnissen, die in den wissenschaftlichen Begleitungen der Modellprojekte, der Förderung der Strukturentwicklung zum bundeszentralen Träger und des Gesamtprogramms gesammelt wurden.

Im Fachforum sollen zunächst in einem einführenden Vortrag grundsätzliche Charakteristika der Förderung von Bundesmodellprojekten vorgestellt und in den Kontext der Kinder- und Jugendhilfe eingeordnet werden. Am Beispiel des Bundesprogramm „Demokratie leben!“ (2015-2019) soll außerdem in das konkrete pädagogische Handlungsfeld von Demokratieförderung und der Prävention von Rechtsextremismus und verschiedenen Formen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit eingeführt werden. Diskutiert wird dabei auch, welche (strukturellen) Schwierigkeiten grundsätzlich auftreten, wenn die Projekte nach Nachhaltigkeit streben.

Ausgehend von der Leitunterscheidung in externe Nachhaltigkeit (Transfer in Regelstrukturen) und interne Nachhaltigkeit (Verstetigung im Projektträger) sollen in zwei weiteren Vorträgen Erkenntnisse der wissenschaftlichen Begleitungen der Modellprojekte (Vortrag 2) und der Förderung der Strukturentwicklung zum bundeszentralen Träger (Vortrag 3) zu Aspekten von Nachhaltigkeit präsentiert werden.
Näher eingegangen werden soll insbesondere auf Nachhaltigkeitsstrategien, die ein hohes Potential aufweisen, nachhaltige Veränderungsprozesse in den Regelstrukturen der Kinder- und Jugendhilfe anzuregen. Diskutiert werden soll weiterhin, welche strukturellen Bedingungen den Fortbestand von angeregten Veränderungen in der Kinder- und Jugendhilfe begünstigen oder erschweren und inwiefern Nachhaltigkeitsstrategien von Modellprojekten und Aktivitäten in der Förderung der Strukturentwicklung mit den Bedarfen der Regelstrukturen korrespondieren.

Der abschließende Vortrag (Vortrag 4) beschäftigt sich aus empirischer Sicht mit der Nachhaltigkeit der Projektförderung aus der ersten Förderphase von „Demokratie leben!“ (2015-2019). Ende 2020 wurde eine quantitative Nachhaltigkeitsbefragung bei allen Trägern durchgeführt, die Modellprojekte in der ersten Förderphase von „Demokratie leben!“ umgesetzt haben (N≈280) und die in der Strukturentwicklung zum bundeszentralen Träger (N=35) gefördert wurden. Im Vortrag werden erste Ergebnisse aus der Studie präsentiert, die Antworten auf die Frage gibt, was nach Ende der Bundesmodellförderung tatsächlich von den Projekten geblieben ist.

Referierende

  • Tobias Johann, Deutsches Jugendinstitut
  • Frank Greuel, Deutsches Jugendinstitut
  • Franziska Heinze, Deutsches Jugendinstitut
  • Tobias Roscher, Deutsches Jugendinstitut
  • Elisa Walter , Deutsches Jugendinstitut

Ausrichter*in

Deutsches Jugendinstitut, Fachgruppe "Politische Sozialisation und Demokratieförderung"

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