Gewalt gegen Minderheiten - Internationale Perspektiven und Strategien zum Umgang mit Hasskriminalität

Art: Fachtagung

Datum: 20.09.2018 - 21.09.2018

Veranstalter: Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft

Ort: Scala-Turm Hotel, Leutragraben 1, 07743 Jena

Neun Menschen aus Einwandererfamilien und eine Polizistin tötete der in Jena entstandene „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) – ohne dass Behörden und Gesellschaft die Motive des Terrors erkannten. Von 193 Todesopfern rechter Gewalt, die die Amadeu Antonio Stiftung zählt, sind nur 83 staatlich anerkannt. In Deutschland gab es im Jahr 2017 nach Erhebungen der Amadeu Antonio Stiftung und von Pro Asyl 1.713 Übergriffe gegen Geflüchtete oder ihre Unterkünfte. Im gleichen Jahr erfasste die Polizei insgesamt 1.453 antisemitische Delikte. In beiden Fällen sind das durchschnittlich täglich mehr als vier Straftaten dieser Art. Zahlen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) zeigen: 2017 wurden mindestens 17 wohnungslose Menschen getötet. Deutsche Behörden registrierten 2017 300 Straftaten gegenüber LSBTIQQ aufgrund ihrer sexuellen Orientierung. All die Beispiele haben gemeinsam: Bei diesen Vorfällen handelt es sich um Gewalt gegen Minderheiten, wobei die Statistiken nur das bekannte Hellfeld abbilden - das Dunkelfeld ist größer.

Antisemitische, rassistische, homo-und transfeindliche, obdachlosen- und behindertenfeindliche Straftaten fordern den gesellschaftlichen Zusammenhalt heraus. Wie können gesellschaftlich stigmatisierte und dadurch besonders gefährdete Gruppen gestärkt werden? Wie kann gruppenbezogene Gewalt erkannt und verhindert werden? Zentrales Anliegen der bundesweiten Fachkonferenz ist es, internationale Sichtweisen und Erfahrungen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen in Bezug auf Gewalt gegen Minderheiten zu verbinden und zu diskutieren.

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