Geschlechterreflektierte Perspektiven auf Rassismus, Antisemitismus und andere Abwertungshaltungen in der Jugendarbeit

Art: Vortrag

Datum: 04.02.2019

Uhrzeit: 18.00 Uhr

Veranstalter: Goethe-Universität Frankfurt

Ort: Hörsaal HZ6, Hörsaalzentrum, Norbert-Wollheim-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main

Es mangelt derzeit nicht an Anlässen für aktuelle Debatten um Antisemitismus und Rassismus in Deutschland. Vielfach wird, gerade wenn es um Jugendliche geht, die Forderung nach pädagogischen Maßnahmen laut und oft geht es dabei auch um Fragen der Behandlung der NS-Geschichte in der Schule.

Doch woher wissen Pädagog*innen und Lehrkräfte eigentlich, was sie vermitteln sollen? Eine aktuelle Studie von Verena Nägel und Lena Kahle von 2018 zeigt, dass der Holocaust zwar Pflichtthema in der Schule ist, sich das aber keineswegs im Curriculum für angehende Lehrkräfte widerspiegelt. In der Ringvorlesung soll es neben einer diesbezüglichen Bestandsaufnahme zum Einstieg auch um die Frage der Auseinandersetzung der deutschen Erziehungswissenschaft mit der NS-Geschichte gehen. In den anschließenden wissenschaftlichen Vorträgen geht es dann um die Nachwirkungen des NS in Deutschland, um davon ausgehend der Frage nach einer erziehungswissenschaftlichen und vor allem auch pädagogischen Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus in postnationalsozialistischen Konstellationen nachzugehen. Welche Bedeutung hat die NS-Geschichte für eine antisemitismus- und rassismuskritische Pädagogik? Wie prägen diese spezifischen gesellschaftlichen Konstellationen die Auseinandersetzung in Deutschland? Welche Kontinuitäten und welche Diskontinuitäten sind hinsichtlich der Artikulationen von Rassismus und Antisemitismus feststellbar und was bedeutet das für den pädagogischen Umgang? Welche Auswirkungen haben der Aufstieg rechtsextremer Parteien und Organisationen und die dementsprechend zunehmende Verbreitung latenter und offen antisemitischer und rassistischer Positionen im Alltag auf die pädagogische Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte und auf die pädagogische Praxis? Welche Gegendiskurse werden formuliert, welche Strategien eingesetzt?

Diese und ähnliche Fragen sollen in der Ringvorlesung gemeinsam mit Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen und Studierenden diskutiert werden. Die Ringvorlesung wird als Lehrveranstaltung am Fachbereich Erziehungswissenschaften angeboten. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe widmet sich Judith Rahner von der Amadeu Antonio Stiftung in der Vorlesung am 4. Februar dem Thema Antisemitismus und andere Abwertungshaltungen in der Jugendarbeit.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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