Rechte Todesdrohung in Grafing

Datum: 14.06.2024

Kategorie: News

Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus ordnet den Vorfall ein

Ein Hakenkreuz und ein Hinweis auf den Todestag am 1. Juli 2024 – eine rechtsextreme Morddrohung bewegt Grafing und den Landkreis Ebersberg: Abdul A. soll nur noch wenige Wochen zu leben haben, wenn es nach dem anonymen Absendenden geht. Nach der rassistischen Drohung bekommt der 26-Jährige mit syrischen Wurzeln Zuspruch und Unterstützung. 

Der Grafinger ist zur Polizei und an die Öffentlichkeit gegangen, ein Kollege hat eine Belohnung für Hinweise ausgesetzt. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus findet dieses Vorgehen gut: Gesellschaftspolitisch betrachtet sei es immer gut, solche Vorfälle bekannt zu machen, zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ Berater Tobias Holl. Dabei sollte man vor allem ihren extrem rechten Hintergrund klar benennen.

Widersprechen und solidarisch sein

Ob ein Opfer extrem rechter Gewalt Anzeige erstatte oder an die Öffentlichkeit gehe, sei eine individuelle Entscheidung, so Holl weiter. Auch für ein Schweigen könne es nachvollziehbare Gründe geben. Aus seiner Sicht ist es wichtig, extrem rechten Narrativen zu widersprechen und Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen: „Wir erleben leider viel zu oft, dass derartige Taten in der Debatte entpolitisiert werden, doch das hilft nicht weiter“, erläutert Holl der SZ. 

Kein Einzelfall

Leider sei eine solche Drohungen aus dem extrem rechten Spektrum kein Einzelfall: „Auch wenn das freilich eine sehr massive rechte Bedrohung ist: So etwas kommt öfter vor, als man glaubt“, so Holl in dem Artikel. „Für die von rassistischer Gewalt Betroffenen gehört es leider zum Alltag.“ Eine Zunahme extrem rechter Einstellungen und entsprechender Taten sei schon seit Jahren zu beobachten.

Das Logo der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern.
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