Bibliotheken im Fokus
Datum: 04.09.2023
Kategorie: News
Bibliotheken geraten zunehmend in den Fokus der extremen Rechten. Das haben mehrere Beispiele in Erlangen, München und Berlin in den vergangenen Monaten gezeigt: abgebrochene Bildungsveranstaltungen, Lesungen unter Polizeischutz, herausgerissene Buchseiten oder antisemitische Flugblätter. Die Bayern-2-Sendung „kulturWelt“ (ab Zeitindex 3:36) und BR24 haben den „Kulturkampf“ in Bibliotheken näher beleuchtet und dazu auch Einschätzungen und Analysen der LKS und der Mobilen Beratung eingeholt.
Es geht gegen Abtreibung, queere Menschen oder Bücher über Rechtsextremismus: Weil die extrem Rechte Szene ihr Betätigungsfeld auf Bibliotheken ausgedehnt hat, müssen diese sich künftig schon bei der Planung von Veranstaltungen Gedanken über ein Sicherheitskonzept und Reaktionsmöglichkeiten machen: „Es wird normaler werden, dass es immer wieder zu diesen Kämpfen um die Deutungshoheit kommt“, erläutert LKS-Leiterin Nicola Hieke gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. „Da hat sich in den letzten Jahren einfach ein extrem rechtes Narrativ eingeschlichen, die Grenzen des Sagbaren haben sich verschoben.“
Wenn gewisse Aussagen im öffentlichen Raum unwidersprochen bleiben, sei das gefährlich – so Hieke. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) hat daher eine Handreichung veröffentlicht, die Bibliotheken bei Veranstaltungen oder im Umgang mit rechten Medien unterstützen soll.